vom 23.6.1986
DIE EINWEIHUNG des neuen Wendelinus-Brunnens wurde in Leiberstung am Wochenende mit einem zweitägigen Fest gefeiert. Nächstes Jahr kommt noch eine Statue hinzu.
Mit Fest Brunnen eingeweiht
Statue des St. Wendelinus kommt später hinzu
Sinzheim-Leiberstung (jew). Ein Festtag für die Gemeinde Leiberstung war die Feier der Fertigstellung der Außenanlage des Kindergartens und des Wendelinusbrunnens Mit einem Fest weihte die Ortschaft Leiberstung ihrem Ortsheiligen Wendelinus den neuerstellten Brunnen und übergab die Anlage in die Obhut der Gemeinde. Musikalisch eröffnete ein festlicher Choral der Rathauskapelle und das Lied „Groß ist der Herr“ des Kirchenchors Leiberstung die Veranstaltung.
„Ich meine, daß unser Patron Wendelinus, der über Jahrhunderte hinweg seine schützende Hand über unser Dorf gehalten und uns vor größeren Katastrophen verschont hat, diese zusätzliche Ehre verdient“, sagte Ortsvorsteher Paul Frietsch zu den vielen hundert Menschen, die zur Eröffnung des Brunnenfestes erschienen waren.
Frietsch würdigte die Arbeit des Schwarzacher Bildhauers Wilfried Vetter, der den Wendelinusbrunnen geschaffen hat. Wie in der Litzlung beim Lothar-von-Kübel-Brunnen wird auch der Wendelinusbrunnen im Laufe des nächsten Jahres „als Krone“ eine Statue des Wendelinus in Stein erhalten. Sie soll nach dem Vorbild der wertvollen Holzfigur, die nach dem ersten Weltkrieg „für ein paar Mark“ verkauft wurde und heute nicht mehr zu erwerben sei, gestaltet werden.
Ortsbaumeister Richard Hörth, dem Frietsch im Namen des Ortschaftsrates für seine Arbeit dankte, hatte die Zuständigkeit für die Planung der Anlage. Besonderer Dank richtete Frietsch auch an seine Kollegen vom Ortschaftsrat und an die Vereinsvorstände, die in vielen Sondersitzungen und Arbeitseinsätzen zur Fertigstellung der Anlage beigetragen hätten.
Das Lied „Kröne mit Segen“, vorgetragen vom Männergesangverein Leiberstung unter Leitung von Lothar Scheuring, leitete zur Brunnenweihe von Pfarrer Bauer aus Schwarzach über. Mit einem Bild aus dem Alten Testament, als Moses mit einem Stab an den Felsen schlug, versuchte der Geistliche einen Bogen der Bedeutung des Wassers für das menschliche Leben von früher bis ins Heute zu schlagen. An Wasser zu kommen sei heute nicht so wunderbar wie in der Bibel mit dem Stab an den Felsen zu schlagen, sondern heiße für den Stabhalter finanzieren und organisieren, um eine solche Brunnenanlage erstellen zu können.
Heute, wo jedes Haus seine Wasserleitung habe, gehe verloren, daß Wasser etwas Wunderbares sei. Mit einem Weihegebet taufte Pfarrer Bauer den Brunnen auf den Ortsheiligen Wendelinus. „Das belebende Element in der Ortsmitte hat gefehlt“, sagte Bürgermeister Hans Metzner in einer kurzen Ansprache zur Übergabe des Brunnens an die Gemeinde. Das Werk mit Sitzbänken, das die Bürger zum gegenseitigen Gespräch einlade und ein Platz der Begegnung sein solle, sei rechtzeitig zum diesjährigen Ortsverschönerungswettbewerb des Landkreises fertig geworden.
Erfreulich sei, daß mit der neuen Anlage auch die Sichtverhältnisse bei der Einfahrt YburgstraßefLeiboldstraße verbessert worden seien. Metzner bedankte sich für das Geschenk der Dorfgemeinschaft und der örtlichen Vereine.
„Freudenklänge, Festgesänge“, ein Lied vorgetragen vom Kirchenchor Leiberstung und das Musikstück „Am Brunnen vor dem Tore“ von der Rathaus-Kapelle gespielt, leiteten zum inoffiziellen Teil des zweitägigen Brunnenfestes über.