vom 6.11.2013

Gemeinde Sinzheim nimmt Flüchtlinge auf
Kommune stellt möblierte Wohnung in Leiberstung zur Verfügung / Zuteilung des Landratsamts
 
Von Christa Hoffmann
 
Sinzheim - Die Flüchtlingszahlen in Deutschland steigen stark an. So rechnet das Landratsamt Rastatt für das kommende Jahr 2014 mit der Zuweisung von rund 500 Personen durch die Landesregierung. Diese Zunahme hat auch auf Sinzheim Auswirkungen: Die Gemeinde wird noch 2013 drei Personen aufnehmen, wie sie mitteilt.
 
Diese sollen in einer gemeindeeigenen, möblierten Wohnung im Ortsteil Leiberstung, die kurzfristig verfügbar sei, untergebracht werden, sagte Sinzheims Bürgermeister Erik Ernst auf BT-Nachfrage. Man habe den Zuständigen im Landratsamt mitgeteilt, dass eine Familie aufgrund der Räumlichkeiten am besten passen würde - oder zwei Einzelpersonen mit Kind, berichtete Ernst weiter. Die Kosten für die laufende Miete übernehme das Landratsamt. Pro Person gebe es eine einmalige Verwaltungspauschale in Höhe von 125 Euro. Das Herrichten der Bleibe sei Sache der Gemeinde.
 
Noch in diesem Jahr sollen im Rahmen der sogenannten Anschlussunterbringung vom Landratsamt Rastatt 100 Flüchtlinge auf die Kreisgemeinden nach dem Anteil der Einwohnerzahl verteilt werden. Für 2014 sei die Aufnahme von weiteren fünf Personen für Sinzheim vorgesehen, teilte die Gemeinde mit und stellte fest, dass die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen in den kommenden Jahren zu einer Daueraufgabe der Kommune werde. Die drei für 2013 angekündigten Personen werden voraussichtlich noch im November die gemeindeeigene Wohnung in Leiberstung beziehen. Für die Zeit danach will die Verwaltung ein Konzept über die Flüchtlingsunterbringung erstellen.
 
Wichtig sei, so der Bürgermeister, dass auf die religiöse Orientierung der Menschen im Zusammenleben Rücksicht genommen werde. Er sei aber mit dem Landratsamt diesbezüglich regelmäßig in Gesprächen, erklärte er. Wie bei der letzten "Flüchtlingswelle" Anfang der 90er Jahre wolle die Gemeinde diese neu Zugereisten bei der Bewältigung ihrer alltäglichen Angelegenheiten unterstützen. Angesichts dessen würde sich die Verwaltung über Hilfsangebote aus der Bevölkerung freuen. Darunter versteht Ernst auch private Wohnungsangebote für die zu erwartenden Menschen. Denn die "gemeindeeigenen Wohnungen kann man an einer Hand abzählen" und seien außerdem teilweise vermietet. Sinzheimer, die sich vorstellen können, zum Beispiel in einem Arbeitskreis mitzuarbeiten oder einfach ihre Hilfe anbieten möchten, können sich an Jutta Löffler vom Ordnungsamt, (07221) 806105, wenden.