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vom 24.2.2016
 
A5-Anschluss: Bürgervereinigung ist verärgert
Halberstunger schreiben Brief an Landrat Bäuerle / Pläne zeigen nur Westanbindung
 
Sinzheim (red/cri) - Sehr unzufrieden mit den vom Landratsamt Rastatt ins Internet eingestellten Plänen bezüglich des ersten Planentwurfs für die vieldiskutierte Autobahnanbindung des Baden-Airparks in Söllingen zeigt sich die Bürgervereinigung Halberstung in Sinzheim. Kritikpunkt: Die Pläne enthielten "keine Aussage zum eigentlich brennenden Bereich des Anschlusses an die Autobahn bei unserem Wohnort Halberstung".
 
Wie berichtet, wird am 2.März um 18Uhr eine vorgezogene Informationsveranstaltung für Bürger zur "Äußeren Erschließung des Baden-Airpark" auf dem Baden-Airpark, Winnipeg Avenue, Gebäude B206, Raum "Venezia", stattfinden. Im Vorfeld können Interessierte die Unterlagen ab 17Uhr in Augenschein nehmen. In einem Brief an Landrat Jürgen Bäuerle macht die Bürgervereinigung ihrem Unmut Luft. Die zur Verfügung gestellten Pläne würden sich ausschließlich auf den Bereich westlich der Abzweigung der L80 nach Leiberstung und damit auf die vorhandene und zum Baden-Airpark als Neubau fortzuführende Kreisstraße beziehen. Den Bereich Halberstung finde man lediglich im sogenannten Übersichtlageplan, in dem die "Anschlussäste" gerade mal symbolhaft eingetragen sind.
 
Jürgen Gushurst, Vorsitzender der Bürgervereinigung, vermutet außerdem, dass sich die Verantwortlichen im Landratsamt - wie im Verfahren wiederholt geschehen - "sicher wieder darauf berufen, dass der fragliche Bereich der L80 und der eigentliche Anschluss an die Autobahn Sache des Landes beziehungsweise des Bundes seien und das Regierungspräsidium Karlsruhe die Planungshoheit habe". Wenn dem so sei, dann könne sich das Landratsamt - bezogen auf die Problematik bei Halberstung - "die vorgezogene Bürgerinformation sparen und sich wieder melden, wenn Planentwürfe vorliegen".
 
"Sie propagieren in Ihrer jüngsten Pressemitteilung, dass wir Bürger im Verfahren die Möglichkeit haben, uns ,aktiv am Planungsprozess zu beteiligen?. Im Rückblick auf die Historie der ,Thematik Ostanbindung zum Baden-Airport? beteiligen wir uns bereits seit zehn Jahren immer wieder - auch und vor allem mit Planskizzen - am Prozedere und stellen mit dem jüngsten Blick auf die lediglich schematische Darstellung im Übersichtslageplan fest, dass wir ganz offensichtlich, gegen Windmühlen kämpfen?", heißt es resigniert weiter.
 
Sorge: Rückbau des Lärmschutzwalls?
 
Weil zu befürchten sei, dass durch den östlich der A5 auf Halberstunger Seite zu bauenden Anschlussast, der vorhandene 200 Meter lange und neun Meter hohe Lärmschutzwall nördlich der L80-Brücke um 130 Meter und damit auf ein Maß von nur noch 70 Meter Länge abgebaggert und weggeschafft wird, fühlten sich die Halberstunger "von allen guten Geistern verlassen", heißt es weiter.
 
Die Bürgervereinigung fragt den Landrat in dem Brief nach dem Resultat aus dem vom Kreistag im Juli 2014 gefassten Beschluss, nach dem "zu prüfen sei, ob der bereits fertiggestellte Lärmschutzwall nördlich der L80 erhalten werden kann". "Wir hatten damals schon vorausgesetzt, dass es eine Selbstverständlichkeit ist, dass der im Mai 2014 gerade erst fertiggestellte Lärmschutzwall nördlich der L80 bei der Planung und Ausführung des Autobahnanschlusses unangetastet bleibt", betont Gushurst. "So kann man nicht mit uns umgehen! Schließlich haben wir genug Belastungen um unser Dorf herum zu ertragen."
 
Die Bürgervereinigung erwartet, dass spätestens beim "vorgezogenen Öffentlichkeitstermin" auch die Vorentwurfspläne des Regierungspräsidiums für den Autobahnanschluss "auf dem Tisch liegen".