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vom 2.2.2016
 
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Die „Sandbach Briehler“ aus Halberstung sind willkommene Gäste (links), die FJR-Tanzgarde (rechts) glänzt mit ihrer Musicaldarbietung „Grease“.
Fotos: Voith
 
Fasnachter lassen es so richtig krachen
Vergnügliche Sitzung in der Wendelinushalle in Leiberstung / 300 Narren folgen Einladung der Fidelen-Jehle-Runde
 
Von Regina Voith
Sinzheim - Die Fidele-Jehle-Runde (FJR) hat es in der Wendelinushalle getreu dem diesjährigen Motto "1, 2, 3 ... so schnell isch'd Fasenachd 2016 vorbei" doppelt so laut und fetzig krachen lassen wie sonst. Mit lautstarken "Quiek-Quaks" wurde dem närrischen Treiben auf der Leiberstunger Bühne und im Saal "Hochdruck einverleibt".
bt020216ckBürgermeister Erik Ernst bewahrt die Ruhe.
 
Kaum hatte Bernhard Ibach, der durch das vierstündige Sitzungsprogramm führte, die Narren empfangen, da marschierten alsbald und strammen Schritts die vom Varnhalter Umzug noch gut eingestimmten Guggen-Musiker "Schdroosefetza" ein. Die große und farbenfroh kostümierte Mannschaft aus Bietigheim animierte die rund 300"Entenhausener" zum Aufstehen und Mitklatschen.
Ein gelungener sowie abwechslungsreicher Mix aus Büttenreden, Tanzshows, Liedvorträgen und "Sketch-ups" ließ keine Minute Müdigkeit oder Langeweile aufkommen.
 
Jeder Auftritt enthielt etwas Besonderes, behandelte ein neues Thema - und alle Akteure hatten sich offensichtlich sehr intensiv und professionell vorbereitet. Das Veranstaltungskomitee um Martin Weis sowie Lioba und Erich Eberle hatte außerdem beste Vorarbeit geleistet, denn auch in der Bewirtung fehlte es an nichts.
 
Fürs richtige Schunkeln waren die "Sandbachbrieler" engagiert, das beliebte Gesangstrio aus Halberstung unter der Leitung von Franz Schaub. Auch die FJR-Tanzgarde bewies erneut viel Rhythmus und Schwung, im klassisch rotweißen Outfit ebenso wie in ausgefallenen Kostümen, die zum vorgetragenen "Grease"-Musical schön passten. Victoria und Marie-Luise Stolz, unter deren choreografischer Leitung beides geschah, konnten auf ihre junge Truppe zu Recht stolz sein.
Anspruchsvoll "zum Mitdenken" wurde es dann nicht nur bei drei Büttenreden, sondern auch bei den "Magic Moments" von "Siegfried und Roy" alias Bernd Siehl und Daniel Teurezbacher.
 
Die beiden Leiberstunger verzauberten das gespannte Publikum charmant und "trickreich", was auch Bürgermeister Erik Ernst zu spüren bekam. Unter Anleitung auf der Bühne "knoten und entwirren" zu müssen, nahm den fasnachtlich verkleideten Rathaus-Chef voll gefangen" - geduldig und mit Humor ließ er sich "vorführen".
 
Luzia Bräutigam gelang als "Talentscout" ein weiteres Kunststück, denn sie warf in alphabetischer Reihenfolge ein "scharfes Auge" auf das bestehende Vereinsleben im Wendelinusdorf. Ihr "Favorit" unter den Gruppierungen war eindeutig die Freiwillige Feuerwehr, und deswegen bekam diese Vereinigung auch "kein Fett ab".
 
Nichts anbrennen ließ die souverän auftretende "Altbürgermeistertochter" auch beim "FJR", den sie als "richtigen Verein für Jedermann" ausmachte. Einen Seitenhieb erhielt die "schiefe Kassenlage" beim SV Leiberstung. Mancher Kreuzer dürfe in diesen Topf noch gespendet werden.
 
Mit viel Humor wurde außerdem die Büttenrede von Martin Hettler aus Weitenung aufgenommen. Als "missgelaunter Begleiter" seiner Ehefrau auf Einkaufstour war er kaum in blumenreichen Beschreibungen zu bremsen, was ihm "da schon auf dem Weg und im Kaufhaus alles passiert" sei. Schon der Einparkvorgang wurde zur quälenden Aufgabe, ganz zu schweigen von ihn stark in Bedrängung versetzenden "Verführungen durch Sonderangebote".
 
Wer von den Leiberstunger Damen im Publikum einen solchen "Quälgeist" nicht am Halse haben mochte, suchte sich besser "einen neuen Mann" im Söllinger Ballett der "Nie Unterhopften" aus. Mit "Schirm, Charme, aber ohne Melone" - dafür im "Blaumann" - hatten die Tänzer den Jubel auf ihrer Seite. Ergänzend traten fürs Auge des "starken Geschlechts" schließlich gut geschminkte "Pharaoninnen" auf, die trotz der späten Stunde mit reichem Beifall beschert wurden.