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Vom 11.10.2018
 
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Reiterumzug mit Festwagen in Leiberstung
54. Wendelinusritt am Sonntag / Gottesdienst, Platzkonzert und Pferdesegnung
 
Sinzheim (red) - Der Sinzheimer Teilort Leiberstung und die katholische Kirchengemeinde laden am kommenden Sonntag, 14.Oktober, zum 54.Wendelinusritt mit Pferdesegnung ein. Das Festprogramm beginnt um 10Uhr mit einem Festgottesdienst in der Wendelinuskirche in Leiberstung.
 
Ab 11.30Uhr gibt es Mittagessen in der Wendelinushalle. Um 13.30 Uhr stellen sich die Pferde und Droschken am südlichen Ortseingang (Richtung Schwarzach) auf. Um 14Uhr beginnt dann der 54. Wendelinusritt mit Pferdesegnung, Schleifenverteilung und Satteltrunk, anschließend folgt ein Platzkonzert bei der Halle. Die Bewirtung wird dort von den Leiberstunger Vereinen übernommen. Den Mittelpunkt des farbenfrohen Reiterumzugs bilden der Festwagen mit der Wendelinusfigur und das Modell der Leiberstunger Wasserburg, die an die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes im Jahre 1320 erinnern soll, heißt es in einer Mitteilung.
 
Anfang des 18. Jahrhunderts liegen die Wurzeln des Festes. Dem heiligen Sankt Wendelin geweiht, steht die Leiberstunger Kirche seit mehr als 200Jahren unter dem Schutz dieses Patrons. Und das Patroziniumsfest wird sehr gepflegt. Karlheinz Röll und Alexander Naber haben die Hintergründe erforscht und Material zusammengesucht. Sie können berichten, dass die Idee, an diesem Tag die Tiere und Werkzeuge des Alltages zu segnen, aus den frühen 1950er Jahren stammt. Unter dem damaligen Pfarrer Jost, wurde erstmals eine Prozession mit Pferden und anschließender Segnung durchgeführt. Wann genau dieses Ereignis war, konnte bislang nicht exakt geklärt werden, da die Zeitzeugen sich zwischen den Jahreszahlen 1955 und 1957 nicht entscheiden können. Damals nahmen etwa 30 Pferde an dieser Segnung teil.
 
Es blieb bei dieser einen Pferdesegnung, eine jährliche Wiederholung fand nicht statt. Es sollte rund ein Jahrzehnt vergehen, ehe sich eine Gruppe aus dem neugegründeten Reiterring "St. Georg", der Gemeindeverwaltung Leiberstung und Adolf Pfankuche aus Baden-Baden anschickte, diese Pferdesegnung wieder ins Leben zu rufen, die dann 1966 stattfand und von den damaligen Organisatoren als "Wendelinusritt" beworben wurde. Dieser Ritt und die Pferdesegnung wurden damals unter Pfarrer Herp durchgeführt.
 
Seit 1984 wird innerhalb des Festumzuges auch die Figur des Schutzpatrons auf einem Ehrengespann mitgeführt. Seit 1995 ist auch das Modell der Wasserburg mit dabei. Seit 1995 fahren im Umzug auch die Trachtenpaare "Alt Leiberstung" mit, die in den Originalkleidern aus der "guten alten Zeit" diese für ein paar Stunden in die Gegenwart holen.
 
Aus den ehemals 30 Pferden sind in den Folgejahren viel mehr geworden. In Spitzenjahren konnte man über 400 Pferde, beritten, geführt oder im Gespann bewundern. Von groß bis klein, von zottelig-schwarz bis glänzend braun, von gemütlich und wuchtig bis hin zu heißblütig und elegant - alle Arten von Pferden geben sich bei diesem Treffen ein Stelldichein.
 
Da die Leibold- und die Merkurstraße zentrale Bedeutung für die Durchführung des Wendelinusritts haben, bittet Ortsvorsteher Josef Rees darum, diese von parkenden Fahrzeugen freizuhalten. Er weist darauf hin, dass auf die Sicherheit zu achten sei. "Der Bordstein ist kein Sitzplatz - auch nicht für Kinder." Bei einem solchen Umzug hätten "Pferde und Kutschen Vorfahrt". Deshalb bittet er darum, ausreichend Abstand von den Teilnehmern des Ritts zu halten.