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Vom 28.8.2019
 
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Kleine Nachwuchsfischer, große Angeln
Angelsportverein Leiberstung lässt in den Sommerferien keine Langeweile aufkommen
 
Von Christina Nickweiler
Sinzheim - Im Rahmen des jährlichen Sommerferienprogramms der Gemeinde Sinzheim hat der Angelsportverein (ASV) Leiberstung ein Schnupperangeln angeboten. Dabei durften Kinder und Jugendliche einen Tag lang ihre Fischfangfähigkeiten austesten.
 
Matschig ist die Masse, die Matthias Küst in einem Eimer am Leiberstunger Baggersee neben sich stehen hat. Der Vorsitzende des Angelsportvereins fasst mit beiden Händen in das Sandgemisch, formt eine Kugel und wirft sie in den See. "Das soll die Fische anlocken", erklärt er den Kindern, die an diesem Morgen einiges über das Angeln lernen.
 
Das Kinderferienprogramm der Gemeinde gehört für den ASV zum festen Bestandteil im Jahreskalender. Denn Jugendarbeit wird hier ernst genommen. Langfristig sollen damit neue Mitglieder den Weg in den Angelsportverein finden, erläutert Jugendleiter Patric Lorenz. Alleine im vergangenen Jahr hätten von den rund zehn Jugendlichen vier dauerhaft den Spaß am Fischen entdeckt, fügt er hinzu. Deswegen hat sich Lorenz mit seinen Vereinskollegen auch in diesem Jahr auf diesen besonderen Tag mit den Kindern vorbereitet.
 
Am Ufer des Baggersees stehen einige Angeln samt Zubehör bereit. "Groß, aber leicht", stellt der 13-jährige Tobias fest, nachdem er sich eine Rute herausgesucht hat. Zunächst erklärt der Jugendleiter, worauf es ankommt. "Fische sind Lebewesen", sagt er. Weiter erklärt Lorenz, wie das Fanggerät mit der Drehkurbel am Griff funktioniert. Grundsätzlich gibt es am Ufer bestimmte Verhaltensregeln, erfahren die Jugendlichen. Bevor die Angel ausgeworfen werden kann, muss ein Köder am Haken angebracht werden. Hierfür stehen Fliegenmaden oder Würmer in Dosen zur Verfügung.
 
Dünn und lang ist die Kunststoffschnur, an deren Ende sich ein kleiner Metallhaken befindet. "Die Made möchte ich nicht anfassen", sagt Tobias nach dem Blick in die Dose mit Sägemehl. Für solche Fälle hat der Jugendleiter Mais als Köder vorbereitet.
 
Erleben in der Natur
ist wichtig
 
Wie gelingt es nun, lebhafte Kinder dazu zu bringen, für geraume Zeit ruhig am Uferrand zu sitzen und auf einen Fang zu warten? "Wenn Jugendliche angeln wollen, geht es weniger um Geduld, sondern um das Erleben in der Natur", weiß ASV-Mitglied Sebastian Egner, der diesem Hobby schon seit seiner Kindheit nachgeht. Einmal habe er sogar beobachtet, wie ein Reh von einer Seite des Sees zum Uferrand am Wald geschwommen sei.
 
"Ich glaube, ich habe etwas gefangen", ruft Nico. Schnell eilt Lorenz herbei und ist behilflich. Das Fangen ist eine Sache, den Fisch jedoch zu töten, will gelernt sein. Damit das Tier so wenig wie möglich leidet, wird es zuerst mit einem Schlag auf den Kopf betäubt und dann mit einem Stich ins Herz getötet. Erst danach wird der Haken aus dem Maul entfernt.