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Vom 29.5.2020

„Ja“ zu Urlaubsgefühlen vor der Haustüre
Gemeinderat stimmt für Entwurfsplanung / Badestelle am Baggersee Leiberstung vielleicht schon im Spätsommer 2021 in Betrieb

 
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Von Nina Ernst
Sinzheim – „Ja“ hat am Mittwoch die Mehrheit der Gemeinderäte in Sinzheim zur Errichtung einer Badestelle am Baggersee in Leiberstung gesagt. Damit besteht nun die Hoffnung, dass im Spätsommer 2021 offiziell und ganz legal im Wendelinusdorf gebadet werden kann.Dieser Zeitplan sei allerdings „sehr ambitioniert“, dafür müsse alles optimal laufen, führte Hauptamtsleiter Ronald Pfefferle aus. Realistischer sei ein Beginn in 2022. Mit der jetzigen Zustimmung startet das Genehmigungsverfahren, und der Kieswerkbetreiber könne den nötigen Teilabschlussbetriebsplan beantragen. Zusätzliche Mittel von 300 000 Euro werden nun in den Haushaltsplan 2021 eingestellt.
 
Leiberstungs Ortvorsteher und CDU-Gemeinderat Josef Rees dankte Bürgermeister Erik Ernst ausdrücklich für den engen Kontakt. Auf die Wünsche sei stets eingegangen worden. Dementsprechend führte Klemens Mercsanits vom beauftragten Ingenieurbüro aus, dass das Areal für höchstens 1 000 Besucher pro Tag geplant worden sei. Vorgesehen sind 7 200 Quadratmeter Wasser- und 3 500 Quadratmeter Liegefläche, rund 158 Pkw-Stellplätze und 50 Fahrradbügel. Mobile Toiletten und Müllcontainer finden sich auf dem Parkplatzareal. Entgegen der Planung vom Juli 2019 wird das Projekt um rund 300 000 Euro teurer, man rechnet nun mit etwa 475 000 Euro. Das liegt auch an dem neu hinzugekommenen Parkplatz. Dieser sei aber wichtig, um „wildes Parken“ zu vermeiden, erläuterte der Bürgermeister. Die Kapazitäten beim Sportplatz reichten nicht aus, und es sei auch ein Wunsch des Kieswerksbetreibers gewesen.
 
Klar seien die Mehrkosten „sehr unschön“, sagte Johannes Kopp für die CDU. Aber die Fraktion sei der Meinung, dass „wir das wuppen können“. Die Badestelle komme zur richtigen Zeit, da Corona wohl dazu führe, dass auch viele Sinzheimer nicht mehr in Urlaub fahren könnten. Auch Ulrike Alex (Grüne) sprach von einer „sehr, sehr guten Lösung“ und der damit gesteigerten Lebensqualität in der Gemeinde. FW-Rat Anton Jany begrüßte die Einrichtung ebenfalls und verwies auf die Tradition, an den Leiberstunger See zu gehen. Im Gegensatz zu Tobias Trey (GfS) sehe er die Badestelle nicht als „Luxus“. Trey sagte, dass in diesen Zeiten der Beschluss auch verschoben werden und das Geld anderweitig eingesetzt werden könnte. Auch Kurt Rohner (FDP) wollte eine Vertagung. Bürgermeister Ernst sagte, dass man natürlich aufgrund der Kosten ins Grübeln kommen könne. Er positionierte sich aber klar hinter dem „schlüssigen Konzept“ und argumentierte wie Mercsanits für das „Urlaubsfeeling“ für die Sinzheimer.
 
Auf Nachfrage erläuterte Bürgermeister Erik Ernst, dass die Gemeinde mit laufenden Kosten von rund fünf Prozent der Investitionssumme pro Jahr rechne. Josef Rees machte deutlich, dass die Nutzung der Sanitäranlagen beim SV Leiberstung nicht infrage komme. Angedacht ist eine Öffnung von 9 bis 21 Uhr, Eintritt wird nicht verlangt.