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vom 9.5.2022
 
Grazile Ponys punkten beim Hindernislauf
Reit- und Fahrverein St. Wendelin meldet sich nach zwei Jahren Pause mit spannendem Turnier zurück
 
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Aufregende Atmosphäre: Beim Reit- und Fahrverein St. Wendelin ist viel geboten.Foto: Christina Nickweiler
 
Von Christina Nickweiler
Sinzheim – Herausgeputzte Pferde, schick gekleidete Fahrer und quietschende Kutschenräder – nach zwei Jahren Pandemiebedingter Pause meldete sich der Reit- und Fahrverein St. Wendelin in Leiberstung mit einem Turnier in der Dressur und im Hindernisfahren zurück. Am ersten von insgesamt zwei Turniertagen gingen am Samstag 26 Gespanne aus ganz Baden-Württemberg an den Start, darunter einige Fahrer aus dem Landeskader und aus dem benachbarten Verein aus Bühl.
 
Zahlreiche Besucher nutzten bei sonnigem Wetter das Wochenende, um die Wettkämpfe der Ein- und Zweispänner der Klasse A vom Rand des Turnierplatzes aus zu verfolgen. Dabei bekamen die Gäste in den Nachmittagsstunden spannende Szenen geboten. Denn zu diesem Zeitpunkt standen die Hindernisläufe für Einspänner auf dem Programm.
 
Zu sehen waren sowohl Großpferde als auch Ponys, wobei die grazileren Ponys elegant und wendig die Kutschen um die Pylonen herumzogen. Ziel war es, in einer bestimmten Zeit 20 Kegelpaare zu passieren, und zwar so, dass der auf den Pylonen platzierte Ball nicht herunterfiel. Zwischen den Toren versuchten viele Fahrer, das Tempo zu beschleunigen, und trieben ihre Pferde zum Galopp an. Sofern eine Kurve zu fahren war, musste der Beifahrer auf dem hinteren Teil der Kutsche mit seinem Gewicht gegensteuern.
 
Überhaupt beeindruckten Fahrer und Gespanne rein optisch. Während die Pferde mit geflochtenen Mähnen und schmückenden Attributen vor dem Publikum glänzten, hatten sich Fahrer und Beifahrer in historisch stilechter Robe gekleidet.
 
Helle Kleidung und weiche Hüte repräsentierten den ungarischen Stil, dunkle Anzüge und feste Hüte stellten dagegen den englischen Stil dar. Jedenfalls bewerteten die Richter das Erscheinungsbild von Fahrer und Beifahrer. Fehlten die Handschuhe oder die obligatorische Decke auf dem Bock, gab es Strafpunkte. Zum Abschluss jeder Prüfung zogen die Herren vor der Jury galant ihre Zylinder, während die Damen den Wertungsrichtern vornehm zunickten. Am Ende eines Wertungslaufes gab es Applaus vom Publikum.
 
Apropos Wertungsrichter: Diese saßen in einer vom Verein neu erstellten mobilen und wetterfesten Station. Auch der Turnierplatz wurde zuvor von den Aktiven mit weißen Platzbegrenzungen markiert, sodass das gesamte Areal, das zudem mit dem neuen Vereinsheim glänzte, einladend wirkte.
 
Am Samstagmorgen mussten bei der Dressur Fahrer und Pferd zeigen, wie sehr sie aufeinander eingespielt sind. Dabei ging es um das korrekte Fahren von Hufschlagfiguren in den verschiedenen Gangarten. So achteten die Richter zum Beispiel darauf, wie flüssig sich die Übergänge vom Schritt in den Trab darstellten.
 
Den Fahrern musste es gelingen, der Richterjury eine möglichst fehlerfreie Darbietung zu präsentieren. Hierfür stehen den Kutschern für gewöhnlich Leine, Peitsche und Stimme zur Verfügung. Aus diesem Grund konnten die Zuschauer oft vernehmen, wie kontinuierlich die Fahrer ihren Pferden bestimmte Kommandos zuriefen.