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vom 28.2.2024
 
Chor sucht Projektsänger
Die Chorgemeinschaft Leiberstung will mit zwei Konzerten Ende 2025 ihr 150-jähriges Bestehen feiern
 
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Bei den Proben sind die Sängerinnen und Sänger der Chorgemeinschaft Leiberstung mit ihrer Dirigentin Almut Grißtede hochmotiviert. Mit 24 Sängerinnen und Sängern sind alle Stimmlagen ausgewogen besetzt. Foto: Christina Nickweiler
 
Von Christina Nickweiler
 
Sinzheim-Leiberstung. Chorstimmen dringen an einem Abend aus dem Probelokal der Chorgemeinschaft Leiberstung. Deutlich ist zu hören, wie Sopran- und Alt- und anschließend Tenor- und Bassstimmen die Tonleiter hoch und runter singen. Kurze Zeit später beginnt Dirigentin Almut Grißtede die ersten Töne der Pop-Messe anzustimmen. „Das ist der Eingangston für den Chor“, singt sie den Satz vor. Dann zählt sie einen zügigen Sechsachtel-Takt an, der typisch für flotte Rhythmen ist und wegen seiner Zähltechnik sehr schwierig zu spielen und zu singen ist. Die nächsten 20 Monate stehen ganz im Zeichen der Konzertvorbereitungen für das Jubiläumsjahr 2025.
 
Die Musik soll zeigen, dass wir ein Chor sind, der die Zuhörer begeistern kann.
Reinhold Straub
Vorsitzender der Chorgemeinschaft
 
Die Pop-Messe von Tjark Baumann wird bis Herbst 2025 die Proben bestimmen, denn im kommenden Jahr feiert der Chor sein 150-jähriges Bestehen, und im Oktober 2025 und im Dezember 2025 sind zwei große Konzertveranstaltungen geplant. Die Pop-Messe wird wegen ihres sakralen Charakters am dritten Advent aufgeführt. Als Konzertort ist die katholische Pfarrkirche St. Martin vorgesehen, da ein großes Publikum erwartet wird.
 
Das erste Konzert wird im Oktober in der Wendelinushalle stattfinden. Die Chormitglieder singen unter dem Motto „Klappe auf. Leiberstung meets Hollywood“ berühmte Filmmelodien der vergangenen 60 Jahre. „Die Musik für die beiden Konzerte soll zeigen, dass wir ein Chor sind, der mit seinen Liedern die Zuhörer begeistern kann“, sagt der Vorsitzende der Chorgemeinschaft Leiberstung, Reinhold Straub, beim Probenbesuch. Zwar sind mit 24 Sängerinnen und Sängern alle Stimmlagen ausgewogen besetzt, aber die Chorgemeinschaft will nach den Worten des Vorsitzenden in den nächsten Wochen einen Projektchor schaffen, der in der Lage ist, das Liedgut mit einem voluminösen Klang zu präsentieren. Projektsänger studieren gemeinsam mit den Chormitgliedern die Lieder ein und können nach der Aufführung des Konzerts wieder ihren gewohnten Freizeitbeschäftigungen nachgehen. Es bestehe keine Verpflichtung, beim Chor verbleiben zu müssen, erläutert Straub. Sofern der eine oder andere Projektsänger sich lieber auf das Konzert mit den Filmmelodien vorbereiten oder lieber bei der Pop-Messe vor einem großen Publikum singen möchte, sei auch das möglich. „Niemand muss an beiden Konzerten mitsingen“, wirbt Straub und will so Interessierte neugierig machen. Um Projektsängerinnen und -sänger soll in den kommenden Wochen mit Plakaten und Flyern intensiv geworben werden.
 
Bereits vor einigen Jahren sammelte die Chorgemeinschaft gute Erfahrungen mit dem Konzept eines Projektchors. Die Leute seien von auswärts gekommen und hätte gerne mitgesungen, aber die Corona-Pandemie habe diesem Projekt ein jähes Ende gesetzt, erzählt Straub. Dennoch blieben einige Sängerinnen und Sänger und verjüngten die Gesangsformation etwas. Jedenfalls haben die Chormitglieder Freude bei der Probe, es wird an diesem Abend gewitzelt und gelacht. „Das bringt eine Leichtigkeit rein. Wir freuen uns auf jeden Freitagabend. Jeder hat irgendetwas zu erzählen“, berichtet Straub.
 
Die Gespräche verklangen nach der Pause wieder. Alle Sängerinnen und Sänger versuchen sich wieder zu konzentrieren, um mit dem richtigen Ton zu beginnen. Die ersten Passagen laufen ganz gut, doch dann folgt ein Abschnitt, bei dem die hohen Stimmen einen Nachhall auf die tiefen Stimmen singen müssen. Am Bass in den hinteren Reihen, wird derweil noch diskutiert, wie der Notenwert gesungen werden muss. Grißtede begleitet am Klavier und wiederholt einige Male die Notenzeilen. Im nächsten Übungsschritt verdichten sich die Stimmen und eine Weile später erklingt der gesamte Chor. „Der Klang der Pop-Messe, da kriegt man richtig Gänsehaut“, sagt eine Sängerin nach dem Einsatz.