abblogokvom 2. Juli 1968

 Selbstloser Einsatz für die Allgemeinheit
Freiwillige Feuerwehr Leiberstung feierte 3Ojähriges Jubiläum
 
frauenwehrDIE WEIBLICHE FEUERWEHR von Leiberstung, die während des Krieges die Männer
vertreten hatte, bildete eine eigene Gruppe im Festzug.   Fotos (3): Röll
 
kanwehr
DIE KANADISCHE FEUERWEHR vom Söllinger Flugplatz demonstrierte am brennenden
Objekt moderne Löschmittel und -methoden.
 
Leiberstung.   Herrliches Wetter war der Freiwilligen Feuerwehr Leiberstung beschieden, die über das Wochenende ihr 3Ojähriges Jubiläum feierte. Festlicher Fahnen-, Girlanden- und Häuserschmuck hatte das Dorf angelegt, als sich am Samstag abend ein Fackelzug und am Sonntag ein Festzug durch den Ort zum Festplatz beim "Rössel" bewegte, angeführt von der Musikkapelle Schwarzach, den Fanfaren- und Spielmannszügen Sinzheim und Kappelrodeck.
 
Die Musikkapelle Schwarzach leitete das Festbankett ein, bei dem Kommandant Walter Weis die Gäste aus nah und fern, vor allem aber die befreundeten Wehren oder deren Abordnungen und Kommandanten herzlich willkommen hieß. Nach einem Prolog von Wendelin Bonn entbot Bürgermeister Emil Lorenz allen ein herzliches Willkomm; besonders begrüßte er Kreisbrandmeister Glaser, Achern. Pfarrer Herp und Stump sowie die Bürgermeister aus Nachbargemeinden, die Gründungsmitglieder und die Frauengruppe, die während des letzten Krieges die Feuerwehr vertrat.

Worte der Anerkennung fand der Bürgermeister für die Jubelwehr, wobei er den Feuerwehrmännern dankte für ihren selbstlosen Dienst für die Allgemeinheit, um deren Leben und Gut zu schützen. Er lobte den guten kameradschaftlichen Geist, der in der Wehr herrscht. Feuerwehrdienst ist Ehrendienst. betonte er, und die Gemeindeverwaltung sei stets bestrebt, die Wehr auf das Beste auszurüsten, denn die Brandgefahr und ihre Aufgaben würden nicht kleiner sondern durch die Technisierung immer größer. Ehrend gedachte er den Männern, die die Wehr 1938 ins Leben gerufen haben undd auch denen, die sie nach dem Krieg wieder aufgebaut haben. Ganz besonders dankte er den Frauen, die sich während des Krieges, als die Männer eingezogen waren, für den Brandschutz zur Verfügung gestellt hatten. Als Ehrengabe der Gemeinde überreichte er der Wehr eine Krankentrage. Abschließend gab er der Hoffnung Ausdruck, daß weiterhin echter Bürgersinn herrschen möge.
 
afrietsch
DAS FEUERWEHREHRENZEICHEN für 25jährigen aktiven Dienst
wurde Albert Frietsch aus Weitenung von Kreisbrandmeister
Glaser verliehen.

Herzliche Glückwünsche übermittelte Kreisbrandmeister Glaser, im Namen des Feuerwehrkreises und der befreundeten Wehr von Achern, der Leiberstunger Wehr zu ihrem 30-jährigen Bestehen. Ein solches Fest sei eine Demonstration der Feuerwehr, deren Mitglieder "Männer der Tat und Hilfsbereitschaft" seien. Feuerwehr sei auch in der kleinsten Gemeinde lebensnotwendig; auch die kleinste, gut ausgebildete Feuerwehr habe ihre Existenzberechtigung. Deshalb bezeichnete er es als besondere Ehre, im Auftrage des Landes Baden-Württemberg Hauptfeuerwehrmann Albert Frietsch aus Weitenung das silberne Feuerwehrehrenzeichen mit Urkunde für 25jährige aktive Tätigkeit in der Feuerwehr überreichen zu dürfen. Als Dank und besondere Anerkennung übergab der Kommandant der Jubelwehr dem Geehrten einen Geschenkkorb.

Als Zeichen der aufrichtigen Verbundenheit zwischen der Freiwilligen Feuerwehr Weitenung und der Jubiläumswehr übergab Kommandant Eugen Frietseh, Weitenung, ein Strahlrohr.

Der Männergesangverein Leiberstung und der Gemischte Chor unter der Leitung von Oberlehrer Lothar Scheuring, Bühlertal, und die Musikkapelle Schwarzach unter der Stabführung von Kurt Sauter umrahmten das Festbankett mit ihren Lied- und Musikvorträgen.

Am Sonntag vormittag wurde in einem Festgottesdienst, der als Feldgottesdienst im Schulhof gefeiert wurde, ehrend der gefallenen, vermißten und verstorbenen Feuerwehrmänner gedacht, und Kommandant Weis legte mit einem Nachruf einen Kranz nieder.

Die Einsatzbereitschaft demonstrierten die Wehren von Weitenung, Ulm und Schwarzach in einer Schauübung. Ein Löschangriff wurde an einem Wohnhaus gezeigt. Die Übung wurde mustergültig ausgeführt und zeigte den guten Ausbildungsstand der Wehren. Auch die kanadische Feuerwehr vom Flugplatz Söllingen zeigte am brennenden Objekt, wie man mit modernen Löschfahrzeugen und Mitteln (Schaum und Wasser) schnell und wirksam einen Brand erstickt.

Am Nachmittag bewegte sich ein großer Festzug, an dem sich die Feuerwehren des Kreises Bühl und auch Wehren aus den Nachbarkreisen beteiligten, durch den Ort. Auch Landesbrandmeister Ludwig Hehn, Achern, ließ es sieh nicht nehmen, am Umzug und am Festakt teilzunehmen. Neben der Musikkapelle Schwarzach beteiligten sich auch der Spielmanns- und Fanfarenzug Sinzheim. Kappelrodeck, Steinbach und Lauf am Festzug und trugen beim Festbankett und dem Festakt mit ihren exakten Vorträgen wesentlich zum Gelingen bei. Für ihr diszipliniertes Auftreten erhielten sie herzlichen Beifall. Mit Tanzunterhaltung und Kinderbelustigung nahm das Jubiläum einen harmonischen Abschluß. aer