vom 30. 11. 2001
 
Gemeinderat informiert sich über Passagierzahlen / Lücke in Mittagszeit
Busse von Sinzheim nach Baden-Baden gut besetzt
 
Sinzheim (so) - Die Buslinien zwischen dem Bahnhof Baden-Oos und Hügelsheim/Kartung sowie zwischen dem Bahnhof und Leiberstung wurden in diesem Jahr eingeführt und erfreuen sich bereits großer Akzeptanz. "Der Trend geht zum Busfahren", waren sich Wolfgang Droll von der Baden-Baden-Linie (BBL) und Peter WaIz, Inhaber einer Busfirma, bei der Sitzung des Sinzheimer Gemeinderats einig.
 
Der "traditionsreichste" Bus ist die Linie 207. Sie verkehrt seit 1997 zwischen dem Augustaplatz und Sinzheim. Anfangs wurde der Bus nur montags bis freitags von 6 Uhr bis 20 Uhr eingesetzt. blickte Droll zurück. Vergangenes Jahr wurde die Linie erweitert. Sie fährt seither auch samstags zwischen 7 und 14 Uhr - die Resonanz sei enorm. Zählungen hätten ergeben, dass alle Haltestellen bestens akzeptiert würden, erklärte Droll. Anfangs wurden im Schnitt 296 Fahrgäste am Tag befördert, inzwischen sind es rund 533 - Tendenz steigend.

"Geradezu sensationelle Ergebnisse" kann auch der Bus Nummer 205 verbuchen, so Droll. Die erst im Juni in Betrieb genommene Linie führt von Kartung über den Baden-Airport und Hügelsheim zum Bahnhof Oos. Schon nach wenigen Wochen war die Belegung so stark, dass morgens Gelenkbusse eingesetzt werden mussten. Für Schüler sei diese Verbindung ideal. "Für den Anfang sind wir sehr zufrieden mit der Akzeptanz", sagte Droll.

Ebenso begeistert über die Resonanz der Bevölkerung war Peter Walz. Aus Konzessionsgründen läuft die Buslinie 293 vom Bahnhof Baden-Baden nach Sinzheim, Halberstung, Schiftung und Leiberstung unter der Regie seines Unternehmens. "Am Anfang überlegten wir, wie oft wohl Busse völlig leer fahren würden", gab er zu. Doch das sei nicht der Fall. Immer mehr Leiberstunger und Halberstunger stiegen auf den Bus um. 40 Prozent der Fahrgäste kommen aus Leiberstung, 20 Prozent aus Halberstung, das habe die Zählung ergeben. Anfangs wurden durchschnittlich 125 Personen befördert, heute sind es schon 160 Personen am Tag, freute sich Walz.

Kritik hagelte es in den ersten Wochen, weil zwischen 12.19 und 13.19 Uhr eine Verbindungslücke besteht. "Wir haben unser Bestes getan und versucht, die Lücke so klein wie möglich zu halten", erklärte Walz. Seit dem 14. November besteht in der Mittagszeit nur noch eine Verbindungslücke zwischen Sinzheim und Baden-Baden. "Wir haben unser Bestes getan", wiederholte Walz, "aber das lässt sich nicht ändern." Schließlich müssten die Ruhezeiten der Fahrer eingehalten werden. Ein zweiter Fahrer könne aus Kostengründen nicht eingesetzt werden. Wegen einer Lücke von knapp 40 Minuten müssten 15 000 Mark mehr aufgewendet werden.

Auch die Anregung, Müllhofen, Vormberg und Winden anzubinden, sei momentan nicht möglich, bedauerte Walz. Zum einen liege Müllhofen nicht in seinem Linien-Genehmigungsbereich, zum anderen sei der Fahrplan auf die Zeiten der Stadtbahn abgestimmt. Mehr Haltestellen könnten nicht angefahren werden.

Doris Oeking (CDU) verwies auf ein demnächst stattfindendes Gespräch mit OPNV-Vertretern. Bürgermeister Hans Metzner versprach, sich für Verbesserungen einzusetzen. Außerdem betonte er, dass im neuen Haushalt bereits Gelder für die Einrichtung eines zusätzlichen Anruf-Sammeltaxis eingeplant seien.