btlogokvom 14. Oktober 2003

bt141003aTraditionell führen die Gespanne den Wendelinusritt durch Leiberstung an. Fotos: Marcus Gernsbeck
 
39. Wendelinusritt mit rund 400 Pferden / Ortsvorsteher freut sich: "Ungebrochene Anziehungskraft"
Prachtvoller Zug durch Leiberstung
 
Sinzheim (mg) - Wer den Wendelinusritt in Leiberstung besucht, fühlt sich in eine andere Welt versetzt: Toll geschmückte Pferde und Gespanne ziehen an den dichten Zuschauerreihen im Ortszentrum vorbei - und auch viele Reiter haben sich anlässlich des Leiberstunger Patroziniums in Schale geworfen. Tradition steht an diesem Tag im Mittelpunkt.
 
Etwa 400 Pferde. so viele wie seit Jahren nicht mehr, versammelten sich am südlichen Dorfeingang zur Aufstellung für die 39. Auflage des herrlich anzuschauenden Zuges. In dieser stolzen Anzahl sieht Ortsvorsteher Alexander Naber einen entscheidenden Grund für die ungebrochene Anziehungskraft des Wendelinusrittes für Teilnehmer und Besucher aus der ganzen Region. "Man muss weit fahren, um solch eine große Ansammlung von Pferden und Gespannen zu sehen", freute er sich.

bt141003bAbschluss: Segnung von Pferden und Reitern.

Traditionell stehen die Gespanne zu Beginn des Umzuges, wobei in der ersten Kutsche die Pfarrer Martin Schlick und Wolfgang Andres sowie Diakon Georg Baier sitzen. Schließlich nehmen sie am Ziel des Ritts die Segnung der vier- und zweibeinigen Teilnehmer vor. Apropos Ziel: War in der Vergangenheit der Bürgersaal Endpunkt des Zuges, so fand er in diesem Jahr seinen Abschluss in der neuen Mehrzweckhalle. Daher wurde auch die Route verändert und etwa um ein Viertel verlängert. Ross und Reitern sowie den insgesamt sechs am Umzug beteiligten Musikkapellen machte das nichts aus. Schließlich hatte so mancher Anwohner am Wegesrand eine kleine Stärkung in flüssiger Form bereitgestellt.
 
Wie in den Vorjahren sorgte die Fidele-Jehle-Runde für die Bewirtung. "Auf Grund des Umzuges vom Bürgersaal zur neuen Wendelinushalle stand dem Verein ein viel größeres Areal zur Verfügung", erläuterte Naber und ergänzte: "Die Kapazitäten haben sich nahezu verdoppelt". Hinzu kommt. dass dort nun auch genügend Freifläche für die Pferde zur Verfügung steht.
 
Von Freiburg bis zum nördlichsten Punkt Bauerbach, dem Heimatort von Sinzheims Bürgermeister Hans Metzner, waren Pferde und Gespanne aus der ganzen Region nach Leiberstung gekommen - manche mit dem Auto-Anhänger, andere in Form eines Sternritts, wobei sich einige sogar um sechs Uhr in der Früh mit ihren Kutschen aufmachten, um pünktlich zum Wendelinusritt im 830 Einwohner zählenden Leiberstung einzutreffen.
 
Auf eine Prozession durch den Ort verzichtete die Leiberstunger Kirchengemeinde in diesem Jahr. Erstmalig wurde der Gottesdienst zu Ehren des Schutzpatrons Wendelinus nur in der Pfarrkirche gefeiert.