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vom 1.3.2003
 
Hemdglunkerle-Umzug und erstmals Rathaus-Stürmung in Leiberstung / Es gibt heftige Gegenwehr
Orts-Chef will Schlüssel behalten
 
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Als ein Erfolg kann der Hemdglunkerle-Umzug in Leiberstung gewertet werden.  Foto: so
 
Sinzheim (so) - Zum ersten Mal fand am Schmutzigen Donnerstag in Leiberstung nicht nur ein Hemdglunkerles-Umzug statt, sondern die Narren stürmten - nach Vorbild der Stabsgemeinde - auch das Rathaus.
Mit weißen Hemden, teilweise mit Nacht-Hauben oder Zipfelmützen ausgestattet, zogen unter der Leitung der Muur-Hexen zahlreiche kleine und große Hemdglunkerle durch den Ort. Mit Ratschen, Trommeln und anderen Radau-Instrumenten verkündeten die Narren, dass nun die fünfte Jahreszeit angebrochen ist. Richtig Stimmung kam vor dem Rathaus auf. Denn dort versammelten sich die Narren und versuchten. Ortsvorsteher Alexander Naber und seine Ortschaftsräte dazu zu bewegen, den Rathaus-Schlüssel herauszurücken. Doch Naber, der sich für diesen Anlass eigens eine "Bürgermeister-Kette", die mit Schlüsseln und einem Flaschen-Öffner geschmückt war, um den Hals gehängt hatte, dachte nicht daran, sein Rathaus kampflos den Narren zu überlassen. Er lieferte heftige Gegenwehr, wollte partout nicht herauskommen. Schließlich stürmten die Narren das Rathaus, fesselten den Ortsvorsteher und die Räte. Die Gefangenen mussten durch Leiberstung bis zur Wendelinushalle ziehen. Dort war vorgesorgt, die Sieger mussten weder Hunger noch Durst leiden.