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vom 21.5.2004

Anschluss an den Airpark vertraglich besiegelt
Das Abwasser aus Leiberstung und Schiftung wird künftig über eine neue Leitung nach Westen transportiert
 

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BESIEGELT: Der Sinzheimer Bürgermeister Hans Metzner (links) und Baden-Airpark-Geschäftsführer Manfred Jung haben am Mittwoch die Verträge zum Anschluss von Leiberstung und Schiftung an die Kläranlage des Airparks unterschrieben. Foto: Lienhard

 
Von unserem Redaktionsmitglied Wilfried Lienhard
Sinzheim. Der Anschluss der Sinzheimer Ortsteile Leiberstung und Schiftung an die Kläranlage des Baden-Airparks ist jetzt besiegelt. Bürgermeister Hans Metzner und Airpark-Geschäftsführer Manfred Jung unterzeichneten am Mittwoch im Sinzheimer Rathaus den Vertrag. "Von diesem Vorhaben profitieren beide Seiten", sagte Jung. Bislang wird das Abwasser aus den beiden Dörfern in der Kläranlage Leiberstung aufbereitet.
 
Doch diese Anlage entspricht nicht mehr den Standards, weshalb sie eigentlich aufgerüstet werden müsste. Nach intensiven Untersuchungen, in die auch die Möglichkeit des Anschlusses an die Großkläranlage BadenBaden/Sinzheim bei Kartung einbezogen wurde, kristallisierte sich die Airpark-Variante als die wirtschaftlichste heraus. Nach einem gewissen Zeitraum der Amortisation der Investitionen spart die Gemeinde jährlich bis zu 15.000 Euro. Wie der Sinzheimer Bauamtsleiter Wolfgang Schaffrien und Rüdiger Franke. der Bereichsleiter Technik bei der Baden-Airpark GmbH, ausführten, werden die Schmutzwässer über eine neue Druckleitung zum Airpark geleitet. Die Gemeinde will mit dem Bau spätestens Anfang Juli beginnen und mit ihrem 2.3 Kilometer langen Teilstück im August fertig sein. Die Leitung wird dabei 1,50 Meter tief eingepflügt. Auf dem Areal des Airparks liegen bereits zwei Drittel der notwendigen 4,5 Kilometer Leitung: das Reststück hofft Geschäftsführer Jung bis Dezember abschließen zu können.
 
Die Gemeinde rechnet mit Kosten von 660.000 Euro: darin enthalten ist ein Investitionskostenzuschuss von 300.000 Euro für die Kläranlage des Airparks. Beim Land sind zudem Zuschüsse in Höhe von rund 40 Prozent beantragt; eine mündliche Zusage zur Aufnahme in das Förderprogramm wurde laut Schaffrien bereits gemacht. Manfred Jung hob bei der Vertragsunterzeichnung am Mittwoch hervor, wie wichtig seiner Gesellschaft Synergieeffekte mit den Gesellschaftern seien. Die Kooperation mit Sinzheim sei auch für den Airpark von Bedeutung. der aufgrund seiner überwiegend gewerblich geprägten Abwasserstruktur häusliches Abwasser auf der Kläranlage gebrauchen könne. Die Reinigung der Abwässer erfolge mit deutlich weniger Nährstoffzugabe, als dies sonst zu bestimmten Zeiten erforderlich werden könnte.
 
Erwartet werden jährlich 50.000 Kubikmeter Abwasser. die aus Leiberstung und Schiftung zum Airpark transportiert werden. Pro Kubikmeter muss die Gemeinde dabei drei Cent bezahlen. Der Vertrag geht von 1.200 Einwohnern aus und beinhaltet eine Option auf eine Steigerung in zwei Schritten bis maximal 2.000 Einwohnern. Sinzheim ist die erste Kommune. die zumindest einen Teil ihres Abwassers beim Airpark klären lässt. Im Übrigen, zerstreute Bürgermeister Metzner mögliche Bedenken, sei die Abwasserfrage auch im Falle einer Insolvenz des Baden-Airparks geklärt. Dann tritt als Rechtsnachfolger der Zweckverband BadenAirpark auf den Plan. Deshalb kann die alte Leiberstunger Kläranlage auch abgetragen werden, wenn die neuen Leitungen in Betrieb gegangen sind.