vom 27. 9. 2001

Wendelinusfest erneut mit zahlreichen guten Bekannten
Vorbereitungen in Leiberstung laufen auf Hochtouren
 
Sinzheim-Leiberstung (an). Der Sommer hat sich verabschiedet und der Herbst tritt an die vorderste Stelle im Lauf der Jahreszeiten. Untrügliches Zeichen hierfür sind auch die Vorbereitungen für das größte Ereignis im Jahreslauf Leiberstungs — die vielen Arbeiten rund um das bevorstehende Patroziniumsfest zu Ehren des Heiligen Wendelin.
 
Für die Leiberstunger Bürger, deren Herz an diesem großen Tag im Jahr hängt, ist es mittlerweile der 37. Wendelinusritt. Stets am zweiten Sonntag im Oktober dreht sich in Leiberstung alles um den Dorfheiligen, den Schutzpatron der kleinen Kirche in der Dorfmitte. Obwohl bereits seit mehr als drei Jahrzehnten dieses Fest in Leiberstung gefeiert wird, so ist es doch jedes Jahr aufs Neue eine Herausforderung an die Organisatoren und aktiven Helfer des Festes. Denn obwohl eigentlich immer alles gleich zu sein scheint, so hat doch jedes Festjahr seinen eigenen Ablauf. Dabei ist das Wetter eigentlich die geringste Sorge, denn an dem können weder Ortschaftsrat noch Festbesucher etwas drehen. Hier hofft man, wie in den Jahren zuvor, auf den Beistand des Schutzpatrones, damit dieser zu seinem großen Fest auch für das richtige Festwetter sorgt. Jedes Jahr aufs Neue gilt es, die Reiter und die Gespannfahrer einzuladen und zu koordinieren.
 
"Wichtigster Mann hierbei seit Anbeginn des Rittes ist Manfred Droll", so Ortsvorsteher Alexander Naber. "Er ist derjenige, der in den vergangenen Jahren die Kontakte zu den Reitern und Fahrern aufgebaut und gepflegt hat." Seit Jahren ist es auch Droll, der mit seinen Söhnen Reiner und Christoph im Zug mitfährt, wobei Manfred Droll als Kutscher des Festwagens mit der Statue des Heiligen Wendelin eine besondere Rolle zukommt.
 
Seit einigen Jahren versuchen die Leiberstunger auch durch verschiedene Farbtupfer im Umzug die eigene Geschichte des Dorfes zu dokumentieren. Ein wichtiger Baustein hierbei ist der Festwagen mit der Leiberstunger Wasserburg. Zum 675-jährigen Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung Leiberstungs hatte man das Modell dieser Wasserburg angefertigt. Wie sich das dörfliche Lehen in den früheren Zeiten auf den Straßen gezeigt hat, erzählen die Leiberstunger Trachtenträger. Besonders freut es Ortsvorsteher Naber, dass am Wendelinusfest alle Generationen des Dorfes mitarbeiten, sind doch gerade die Träger der Trachten in den vergangenen Jahren immer jünger geworden.
 
Wichtigster Bestandteil im Umzug ist aber ohne Zweifel der Festwagen des heiligen Wendelin. der in jedem Jahr nach einem anderen Thema geschmückt ist und auf dem die Holzstatue des Heiligen Wendelin durch "sein" Dorf gefahren wird.
 
Viele der am Umzug teilnehmenden Reitergruppen und Kutschen sind bereits "alte Bekannte", nehmen sie doch schon seit vielen Jahren an dem Fest teil. Auch in dieser Hinsicht ist das Wendelinusfest in Leiberstung doch ein "Familienfest" geblieben, wie es früher der Fall war — jeder kennt jeden, und oft trifft man den einen oder anderen nur hier auf dem Wendelinusfest, und sieht ihn sonst das ganze Jahr nicht.
 
Viel Arbeit wartet in den nächsten Tagen noch auf die Organisatoren des Festes, will man doch auch in diesem Jahr den Besuchern des Festes einen schönen Tag bereiten und auch den auswärtigen Gästen den Flair und die Stimmung dieses Festes vermitteln, wie sie in jedem Leiberstunger Haus gefühlt wird.