abblogok vom 18.12.2004
 
Nach rund sechs Monaten Bauzeit: Sinzheims Bürgermeister Hans Metzner und Landrat Werner Hudelmaier geben Strecke frei
Straße von L 8o nach Schiftung wieder befahrbar
 

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Landrat Werner Hudelmaier, Bürgermeister Hans Metzner, Harald Strauß vom Straßenbauamt, Kreisrat Rolf Peter und Georg Sariyannis von der Firma Vogel-Bau (von links) schneiden das Band durch.

Sinzheim (mb) - Als "Weihnachtsgeschenk für die Bürger" bezeichnete Sinzheims Bürgermeister Hans Metzner gestern die Freigabe der Kreisstraße 3761 zwischen Schiftung und der L 80. Gut ein halbes Jahr dauerte der Ausbau des 2,5 Kilometer langen Abschnitts. Die Kosten belaufen sich auf rund 700.000 Euro, nach Abzug der Zuschüsse verbleiben beim Kreis 210.000 Euro. Für den 60 Meter langen Gehweg am Ortsausgang von Schiftung kommt die Gemeinde auf (7.500 Euro).
 
Gemeinsam mit Landrat Werner Hudelmaier. dem Sinzheimer CDU-Kreisrat Rolf Peter, dem Vertreter der Dienststelle Bühl des Straßenbauamts, Harald Strauß, sowie Georg Sariyannis von der ausführenden Firma Vogel-Bau aus Lahr schnitt Metzner das obligatorische Band durch. Kaum war der offizielle Akt vollzogen, rollte auch schon das erste Auto aus Richtung Halberstung heran und passierte vor dem Ortseingang von Schiftung das Partyzelt, in dem die Offiziellen auf das Ende der Arbeiten anstießen.
 
Mit "doppelter Freude" wies Metzner auf den entlang der Straße neu angelegten Geh- und Radweg hin. "Am Wochenende kommen viele Familien hier raus", die sich nun sicher bewegen könnten. In Fahrtrichtung Sinzheim endet der Radweg derzeit im Wald an der Abzweigung nach Leiberstung, soll aber nach den Worten des Bürgermeisters irgendwann bis zum Stadtbahn-Haltepunkt Halberstunger Straße verlängert werden. Im Zuge der Flurbereinigung müssten jedoch zunächst die Flächen zwischen Haiberstung und dem Sinzheimer Hauptort im Wege- und Gewässerplan ausgewiesen werden.
 

bt181204bKaum ist die Freigabe erfolgt, rollt das erste Auto heran. Fotos: M. Brenner

Wie mehrfach berichtet. war der Ausbau der Strecke überfällig. Der nicht frostsichere Straßenbelag wies zahlreiche Unebenheiten auf, die Breite von stellenweise nur 3,80 Metern erschwerte den Begegnungsverkehr, und scharfe Kurven bedeuteten ein Risiko für die Verkehrsteilnehmer. Nun ist die Fahrbahn durchgehend 5,50 Meter breit, die gefährlichsten Kurven wurden entschärft. Dabei ist es laut Landrat Hudelmaier gelungen, einen "Kompromiss aus Ökologie und Ökonomie" zu finden, "wie er schöner nicht sein könnte". Im nächsten Jahr sollen Ausgleichsmaßnahmen wie Aufforstung folgen.
 
Hudelmaier und Metzner hoben unisono die Verdienste des Sinzheimer Kreisrats Rolf Peter hervor. Er habe durch "ständiges Nachhaken" dafür gesorgt, dass die Straße nicht aus dem Bewusstsein verschwunden sei.
 
Zwischen Genehmigung des Ausbaus und Fertigstellung lagen 14 Jahre. Das sei jedoch nicht die Schuld des Landkreises, betonte Hudelmaier. Man habe abwarten wollen, ob über die Straße eine direkte Anbindung des Baden-Airparks an die Autobahn realisierbar sei. Die Ablehnung nannte der Landrat eine "historische Fehlentscheidung" der Bundesstraßenbauverwaltung, die der Region noch "riesengroße Probleme" bereiten werde. Nach einer aktuellen Untersuchung steuerten die meisten Passagiere, die in Söllingen landen, den Schwarzwald oder Baden-Baden an. Dieser Verkehr werde die B 36 und die B 500 in Zukunft immer mehr belasten. Hudelmaier sprach gar von einem möglichen Kollaps . "Diese Sorgen hätten wir nicht, wenn es gelungen wäre, die Straße an die A 5 anzubinden", so der Landrat.
 
Bürgermeister Metzner verlieh seinem Bedauern über diese Entwicklung ebenfalls Ausdruck, denn die Anbindung sei auch Wunsch der Gemeinde Sinzheim gewesen. Dennoch zeigte er sich nun dankbar, dass der Landkreis das Bauprojekt verwirklicht habe.