abblogok vom 5.10.2005
 
Wendelinuskirche strahlt in neuem Glanz
Leiberstunger Kirche bis zum Wendelinusfest fertig gestellt / Renovierung günstiger als erwartet
 

abb051005DIE LEIBERSTUNGER WENDELINUSKIRCHE wird auf den feierlichen Wiedereinzug am kommenden Sonntag vorbereitet. Foto: Adam

Sinzheim-Leiberstung (sona). Vor dem Altar liegen Müllsäcke, Kabel, Baumaschinen und sonstiges Arbeitsmaterial herum. Bierbänke stehen neben dem Altar. In der Wand klaffen noch runde Kabelöffnungen. Und in den Ecken liegt so manches Häufchen Kabelmaterial und Dreck herum. Von der Empore der Leiberstunger Kirche tönen Arbeitsgeräusche. Es wird noch mit Feuereifer gewerkelt.
 
Doch das Schlimmste ist schon überstanden sind sich Messner Klaus Haungs aus Leiberstung und Klaus Denzinger vom Erzbischöflichen Bauamt einig, als sie in der vergangenen Woche die Baustelle inspizierten. Und auch Manfred Krauth, der die Bauleitung inne hat, pflichtet bei. Schließlich soll das Kirchlein in Leiberstung spätestens bis zum Wendelinusfest am kommenden Sonntag fertig sein.
 
Im Grunde muss nur noch die Lautsprecheranlage installiert werden, und dann fehlen eigentlich nur noch die Lampen, so Denzinger. "Wir haben matte messingfarbene Hängeleuchten mit weißem Kristallglas ausgesucht", freut sich Denzinger selbst schon. Doch lange währt die Freude nicht. Denn schon taucht bei der allwöchentlichen Besprechung der Verantwortlichen das nächste Problem auf. Die Liedanzeigen sind von überall in der Kirche gut zu sehen, nur nicht vom Pfarrer aus, hat ein Handwerker herausgefunden. Schnell muss noch eine Lösung für dieses Problemchen gefunden werden. Und zwar eine Lösung, bei der die frisch geweißelten Wände nicht erneut aufgeschlagen werden müssen und die optisch ansprechend aussieht. Denzinger und Bauleiter Krauth indes sind optimistisch. Und auch Messner Haungs, den Denzinger bei den Bauarbeiten als den "guten Geist der Kirche" kennen gelernt hat, weil er immer vor Ort verfügbar ist, zerbricht sich den Kopf.
 
Tatsächlich ist die Wendelinuskirche aber schon jetzt nicht wieder zu erkennen. Äußerlich nicht und im Inneren ebenfalls nicht. Im vergangenen Jahr wurde mit der kompletten Außenrenovierung begonnen, seit Frühjahr laufen die Arbeiten im Inneren der Kirche auf Hochtouren.
 
Mehr als 500.000 Euro wurden insgesamt in die Kirche investiert. Die Kosten für die Außenrenovierung trug die Gemeinde allein. Die Kosten für die Innenrenovierung teilten sich die Kirchengemeinde und die politische Gemeinde. Erst nach vielem Hin und Her kam schließlich ein Vertrag zwischen den beiden Partnern zu Stande, zu einem Zeitpunkt, als es für die Leiberstunger Kirche bereits eine Minute vor zwölf war.
 
Eigentlich ist alles neu gemacht bis auf die Bilder des Kreuzweges, erklärt Klaus Haungs. Der Altar wurde von Grund auf restauriert. Die Muttergottesstatue sowie die Heiligen links und rechts vom Altar - Rochus und Sebastian - erstrahlen ebenfalls im neuen Glanz.
 
Doch auch Dinge, die den Gläubigen nicht sofort ins Auge fallen dürften, mussten erneuert werden. So entsprach die Höhe der Orgelbrüstung nicht mehr den Vorschriften, war zu niedrig: Sie wurde auf 90 Zentimeter erhöht. Vor den Fenstern auf der Empore wurde Sicherheitsglas angebracht, macht Denzinger auf die nötige Einhaltung der Vorschriften aufmerksam. Die Elektroleitungen mussten ebenfalls neu installiert werden, und eine neue elektrische Orgel hat die Kirche obendrein bekommen.
 
Die Fenster der Leiberstunger Kirche wurden im Zuge der Renovierung konserviert und überarbeitet. Insgesamt hat die Innenrestaurierung rund 214.000 Euro gekostet, etwas günstiger als gedacht. Einige Neuerungen wurden bei der Restaurierung der Kirche auch gleich mit berücksichtigt, so Denzinger. Denn die Fläche vor dem Altar wirkt nach der Renovierung nicht nur größer, sondern ist tatsächlich größer geworden. So verzichtete man auf die erste Bankreihe. Der Effekt: Das kleine Leiberstunger Kirchlein wirkt jetzt viel großzügiger und einladender.