vom 30.10.2005Einladend, hell und freundlich
Die Filialkirche St. Wendelin in Sinzheim-Leiberstung wurde innen und außen renoviert
Die Filialkirche St. Wendelin in Sinzheim-Leiberstung wurde innen und außen renoviert
Hell und freundlich wirkt die Filialkirche St. Wendelin in Sinzheim-Leiberstung (Dekanat Baden-Baden) nach einer Innen- und Außenrenovation. Die Baupflicht, die bisher bei der Kommune lag, wurde neu geregelt.
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Von Michael Winter
Die Filialkirche St Wendelin in Sinzheim-Leiberstung hat in ihrer Geschichte bereits einige gravierende Veränderungen erfahren. 1775 anstelle einer Vorgänger-Kapelle erbaut, wurde die Kirche in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch eine Verlängerung des Kirchenschiffs erweitert. Anfang der 50er- und Mitte der 70er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts folgten eine Umbauung des bisher auf drei Seiten frei stehenden Kirchturms sowie eine weitere Vergrößerung der Kirche im Bereich des Chorraums.
Seitdem wurden keine Baumaßnahmen mehr durchgeführt. Umso notwendiger wurde jetzt eine umfassende Innen- und Außenrenovation von St. Wendelin, bei der es vor allem um Instandsetzungsarbeiten ging. Diese mussten oben beginnen. Denn der Zustand des Dachstuhls war so desolat, dass die Holzkonstruktion größtenteils ausgetauscht werden musste. Anschließend folgte die komplette Neueindeckung des Daches durch naturrote Biberschwanz-Ziegel.
In Anlehnung an die bisherige Farbfassung erhielt die Fassade der St.-Wendelinskirche einen neuen Anstrich. Zudem wurden der Sockelbereich unter Verwendung eines Entfeuchtungsputzes saniert sowie die Kirchturmuhren erneuert.
Erweiterung der Stufenanlage im Chorraum
Die Außenrenovation der Leiberstunger Kirche begann im Juni 2004 und konnte noch vor Jahresende abgeschlossen werden. Die Kirche wirkt schon von weitem einladend, hell und freundlich. Und dieser Eindruck bestätigt sich auch im Innenraum, der in den zurückliegenden Monaten renoviert wurde.
Auch hier fallen zunächst die in weiß-ocker gefassten Wände ins Auge. Aber auch die neue Beleuchtung, die überarbeiteten Bänke und der geschliffene Fußboden prägen den Gesamtein druck des kleinen Kirchenraumes.
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Der Chorraum erfuhr eine kleine Veränderung: Um den engen Raum zwischen dem Zelebrationsaltar und den Stufen hin zum Kirchenschiff zu erweitern, wurde die Stufenanlage ein wenig in den Raum verlängert. Die aus dem 18. Jahrhundert stammende Retabel des Hochaltars einschließlich der Säulen, des Baldachins und der beiden Figuren des heiligen Sebastian und des heiligen Rochus wurde restauriert. Zudem wurden an den Kirchenfenstern Reparaturarbeiten durchgeführt.
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Der auch für den Ortsteil Leiberstung zuständige Sinzheimer Pfarrer und Dekan Martin Schlick verweist auf die erstaunliche Tatsache, dass noch Ende der 60er-Jahre eigentlich der Bau einer neuen Kirche geplant war, der dann aber fallen gelassen wurde. Glücklicherweise. Denn inzwischen ist die Leiberstunger Kirche ebenso wenig überfüllt wie alle anderen Kirchen im Erzbistum. Zumal in St. Wendelin nur noch einmal im Monat am Sonntag sowie jeden Freitag die Eucharistie gefeiert werden kann.
Trotzdem hat sich die kleine Gemeinde mit rund 640 Katholiken ihr Profil bewahrt. Bis dato gab es einen eigenen Pfarrgemeinderat. Ein Kreis Ehrenamtlicher bemüht sich um die Gestaltung von Wortgottesdiensten und Andachten in der Kirche und ebenso hat das traditionelle Wendelinsfest im ganzen Ort einen hohen Stellenwert.
Konstruktive Gespräche mit der politischen Gemeinde
Die Zusammenarbeit zwischen den Verantwortlichen der Gemeinde, dem Erzbischöflichen Bauamt Karlsruhe mit dem Architekten Klaus Denzinger sowie dem örtlichen Architekten Manfred Kraut aus Bühl verlief konstruktiv und harmonisch. Letzteres gilt auch für die Gespräche mit der politischen Gemeinde, die im Vorfeld der Renovation geführt wurden. Denn bislang lag die Baupflicht für die Kirche aus historischen Gründen bei der Kommune. Zukünftig wird die Kirchengemeinde baupflichtig sein. Dafür bezahlte die Kommune die Außen- sowie die Hälfte der Innenrenovation.
Die Gestaltung der Außenanlage der Kirche ist noch nicht ganz vollendet. Ebenso fehlt noch ein neuer Ambo. Aber schon jetzt, so betont Dekan Martin Schlick, wird die renovierte Kirche St. Wendelin in der Bevölkerung sehr gut angenommen und immer wieder gelobt.