vom 2.7.2009

DURCH LEIBERSTUNG wurde die Bewertungskommission mit einem "tierischen Taxi" zu den Sehenswürdigkeiten des Ortes gebracht
DURCH LEIBERSTUNG wurde die Bewertungskommission mit einem "tierischen Taxi" zu den Sehenswürdigkeiten des Ortes gebracht. Fotos: fs


Dorfgemeinschaft engagiert sich für die Zukunft
Leiberstung und Balzhofen haften die Bewertungskommission zu Gast / Hervorragende Präsentationen

Sinzheim-Leiberstung/Bühl-Balzhofen (fs). "Eine Verbesserung der Zukunftsperspektiven und eine Steigerung der Lebensqualität im ländlichen Raum sind Ziel dieses Wettbewerbs. Bürgerinnen und Bürger engagieren sich für ihre Dorfgemeinschaft. Beispielhaft seien hier genannt: Patenschaften und ehrenamtliches Engagement für Grünanlagen und gemeinschaftliches Miteinander". Mit diesen Worten eröffnete Regierungspräsident Rudolf Kühner den 23. Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft". Peter Hauck, Minister für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg, forderte die ländlichen Gemeinden auf, ihr Dorf vorzustellen, ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken und ihre wesentlichen Arbeitsfelder zur Zukunftsgestaltung herauszustellen.

Lennart Graf Bernadotte begründete 1961 den Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" aus dem das modifizierte "Unser Dorf hat Zukunft" geworden ist. Bei der Bewertung der Bewerber steht der Umgang mit kulturellen Traditionen und deren eigene, nachhaltige Zukunftsgestaltung unter Berücksichtigung ihrer individuellen Ausgangsbedingungen im Vordergrund. Dabei sind alle Lebensbereiche angesprochen.

Der diesjährige Wettbewerb begann bereits 2008 mit dem Kreisentscheid und geht über Bezirksentscheid, Landesentscheid und Bundesentscheid. Für den Entscheid auf Regierungsbezirksebene qualifizierten sich Leiberstung und Balzhofen. Beide Dörfer hatten am Dienstag die Möglichkeit, sich vor einer Bewertungskommission zu präsentieren.

Die Fachkommission unter der Leitung von Angelika Appel, Referentin für Obst- und Gartenbau bei Regierungspräsidium Karlsruhe, in der ehrenamtlich Engagierte des Verbandes Badischer Gartenbaubetriebe' des Landfrauenverbandes und des Verbandes Garten-, Landschaft- und Sportplatzbau, Architekten und Denkmalschützer vertreten sind, bewertet unter anderem Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen im Dorf, bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten. Baugestaltung und -entwicklung, Grüngestaltung und die Einbindung des Dorfes in die Landschaft.

"Dorfladen" mit
großem Stolz vorgestellt

Der gut aufgelegte Leiberstunger Ortsvorsteher Alexander Naber stellte im Beisein von Bürgermeister Hans Metzner sein Dorf mit viel Liebe und einigen Anekdoten vor. Zuerst erläuterte er in Zahlen und Fakten die Situation des Dorfes und wandte sich dann der Infrastruktur und dem Gewerbe zu. Mit besonderem Stolz stellte Alexander Naber den "Dorfladen" vor. Innerhalb von sechs Wochen waren im März 2009 Lieferanten gesucht und Verträge gemacht, drei Verkäuferinnen eingestellt, der Verkaufsraum hergerichtet und eingeräumt und mit einem großen Fest eröffnet worden. Über die Vereinsgemeinschaft mit derzeit elf Vereinen wurde für den Bereich Natur und Umwelt beispielhaft das aktuelle Projekt "Alte Brückenwaage" vorgestellt. Und das größte Fest des Wendelinusdorfes Leiberstung durfte natürlich auch nicht fehlen. Die Feier des Patroziniums ist die Ehrbezeugung des Dorfheiligen "Wendelin". Höhepunkt dabei ist der Wendelinusritt mit dieses Jahr mehr als 300 Pferden, geführt, beritten oder im Gespann. Viele tausend Zuschauer säumen dabei die Straßen Leiberstungs.

Auch Balzhofen hatte sich für die Vorstellung fein herausgeputzt. Der Ortsbeauftragte Thomas Haunss präsentierte sein Dorf zusammen mit Oberbürgermeister Hans Striebel in den vorgeschriebenen zwei Stunden. Ein Besuch des "Haus Harmonie", des "Kinderhaus Regenbogen" und der Sankt-Anna-Kapelle gehörten ebenso dazu wie das Wasserwerk mit Bienen- und Naturinformationszentrum.

Das traditionelle "Balzhofener Pfingstmusikfest" fand eben so seinen Platz wie die Balzhofener Fasenacht. Bei der gemeinsamen Fahrt gewannen die Juroren einen Eindruck von der wohltuenden Atmosphäre des Dorfes, seiner Ausstrahlung und seiner Liebenswürdigkeit. Und im Resümee war man sich einig: Beide Dörfer hatten sich ganz hervorragend präsentiert.