vom 1.3.2014
 
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Gerangel gibt es um den Entenhausener Rathausschlüssel, letztendlich müssen sich die Ortschaftsräte geschlagen geben.   Foto: Huck
 
Ortschaftsräte überlistet und gefesselt
Ortsvorsteher bleibt Stürmung der Leiberstunger Verwaltung fern

Sinzheim (ahu) - Ortsvorsteher Alexander Naber war vorsichtshalber der Stürmung der Leiberstunger Ortsverwaltung ferngeblieben. So mussten die Ortschaftsräte auf ihren wortgewandten und im Umgang mit unliebsamen Gesellen erfahrenen Chef verzichten. Damit hatten die Muurhexen mit ihrem Oberzunftmeister Thomas Reith ziemlich leichtes Spiel, den Ortschaftsräten den Rathausschlüssel zu entreißen. Sie lauerten nämlich auf eine günstige Gelegenheit, durch das Fenster einzusteigen.

Angefeuert von den Muurhexen, den Sumpfdämonen und viel närrischem Volk hatte zuvor Thomas Reith verkündet, dass er dem Ortschaftsrat mal richtig den Marsch blasen wolle. "Der Alex und sein Volk machen sich vom Acker!", war seine Rede. Doch Willi Stolz konterte aus dem Amtszimmer: "Ist auch der Ortsvorsteher nicht da, ihr kommt nicht hier rein, das ist klar!" Dabei appellierte er, das närrische Getue bleiben zu lassen, denn die gewählten Vertreter seien schwer am Denken. Durch reichlich ins Volk geworfene Süßigkeiten versuchten diese, die Stimmung zu ihren Gunsten zu drehen. Doch der Bestehungsversuch misslang kläglich. Als die Bonbons in Taschen und Beutel verstaut waren, wurde der Ruf nach dem Entenhausener Rathausschüssel immer lauter.

Letztlich wurden nach kurzem, heftigem Gerangel der Schlüssel ergattert, die Ortschaftsräte wurden mit einem dicken Seil gefesselt und unter lautstarken Klängen durchs Dorf getrieben. Erst an der Wendelinushalle stoppte der Gefangenenzug mit dem triumphierenden Volk, dem verlockende Düfte in die Nase stiegen. Die Gefangenen wurden begnadigt und konnten dann mit ihren vorherigen Widersachern Versöhnung feiern.