vom 13.10.2014
Die Sonne lacht beim 50. Wendelinusritt, bereichert von musikalischen Klängen verschiedener Musikvereine.
Dekan Schlick segnet Pferde und Reiter. Fotos: Huck
Jubiläums-Wendelinusritt bei Kaiserwetter
Blumengeschmückte Droschken und Reiter nehmen an dem Korso in Leiberstung teil / Fest in der Halle
Von Alois Huck
Sinzheim - Der 50. Wendelinusritt in Leiberstung hätte nicht schöner sein können. Morgens feierte Dekan Martin Schlick in Konzelebration mit Diakon Georg Beier und Manfred Helfrich, Pfarrer i. R., den Festgottesdienst in der voll besetzten Wendelinuskirche. Dabei erinnerte er an eine der zahlreichen Legenden, in der Wendelin wegen seines Glaubens ein Leben als Einsiedler und Hirte dem Leben am Königshof seines Vaters vorzog.
Dekan Martin Schlick erinnert im Festgottesdienst an den Heiligen Wendelin.
Der Gottesdienst wurde vom Kirchenchor unter der Leitung von Erwin Droll feierlich umrahmt.
Danach luden die Mitglieder der Fidelen Jehle Runde in die Wendelinushalle ein, wo sie für die Gäste schmackhafte Speisen bereithielten und eine große Kuchentheke zu einem "süßen Imbiss" mit Kaffee lockte.
Bei Kaiserwetter defilierte am Nachmittag der gut einen Kilometer lange Zug mit blumengeschmückten Droschken, Pferden und Reitern vorbei an einem begeisterten Publikum, durch die Leiberstunger Straße zur Wendelinushalle. Dort segneten Dekan Martin Schlick und Diakon Georg Beier die Pferde, aber auch die Reiterinnen und Reiter sowie die Kutscher. Mit Erinnerungsschleifen wurde die Teilnahme am größten Leiberstunger Fest des Jahres belohnt.
Viele verschiedene Teilnehmer gehen in dem rund einen Kilometer langen Zug mit.
So viele Kutschen wie wohl nie zuvor nahmen an dem und einstündigen Korso teil. Carmen Schäfer aus Bietigheim hatte ihre Schimmelstuten vor den Wagen gespannt, und Holger Bischoff war mit seinen Norwegischen Fjordpferden und seiner Kutsche gekommen. Zahlreiche "Prominenz" hatte in den gut 30 Gespannen Platz genommen und winkte den Besuchern am Straßenrand eifrig zu. Angeführt wurde der Zug von vier Festreitern, unter ihnen der 84-jährige Josef Droll, der seit 40 Jahren vorneweg reitet. Musikalische Klänge der Musikvereine aus Weitenung, Stollhofen, Sinzheim und Winden bereicherten den Zug, und bei der Wendelinushalle sorgten die Parforcehornbläser aus Iffezheim für eine würdige Gestaltung der Segnung.
Im Rahmen der Pferdesegnung sprach Dekan Schlick mit den Besuchern ein Gebet, bevor Ortsvorsteher Josef Rees die zahlreichen Ehrengäste willkommen hieß. Unter ihnen auch der Landtagsabgeordnete Tobias Wald, der gereimte Grüße des verhinderten Landtagspräsidenten Guido Wolf überbrachte. Sowohl Landrat Jürgen Bäuerle ("einer der schönsten Termine des Jahres") als auch Sinzheims Bürgermeister Erik Ernst freuten sich über das gelungene Fest und ermunterten die Leiberstunger Bevölkerung, die liebgewordene Tradition des Wendelinusritts aufrechtzuerhalten.
Schirmherr Hans Metzner, Bürgermeister i. R., sprach den Organisatoren ein großes Kompliment aus und freute sich über den "herausgeputzten" Ort. Nicht zuletzt war auch das Trachtenpaar eines der vielen "i-Tüpfelchen", die dem Fest wieder einen besonderen Glanz verliehen.