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vom 13.10.2014

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RÜCKBLICK AUF FÜNF JAHRZEHNTE WENDELINUSRITT: von links Aloisia Reinfried, Ramona Schultheiß, Alexander Naber und Josef Rees.            Fotos: rock
 
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EINE AUSSTELLUNG informierte über die Geschichte der Leiberstunger Traditionsveranstaltung.
 
„Leiberstung hat Vorbildliches geleistet“
Festbankett zum Jubiläum des Wendelinusritts / langjährige Teilnehmerin schildert ihre Eindrücke
 
Sinzheim-Leiberstung (rock). „Wahr­lich ein Grund zu feiern“, freute sich Leiberstungs Ortsvorsteher Josef Rees beim Festbankett zum 50. Wendelinus­ritt in der Wendelinushalle. Am Vor­abend des großen Fests wurden die ver­gangenen fünf Jahrzehnte in Erinne­rung gerufen. Eine Bilderausstellung spannte einen Bogen von den Anfängen in den 60er Jahren bis in die heutige Zeit. Hinzu kamen Berichte über zu­rückliegende Veranstaltungen, die nicht zuletzt den Wandel verdeutlich­ten, dem auch der Wendelinusritt un­terworfen war.
 
Die Redner an diesem Abend würdig­ten den Wendelinusritt als eine traditi­onsreiche Veranstaltung, die ein fester Bestandteil des örtlichen Lebens ge­worden sei. Eine Tradition, die nicht verstaubt oder langweilig sei, so Sinz­heims Bürgermeister Erik Ernst, son­dern die gelebt und lebendig sei. Das Wendelinusfest sei ein Feiertag für Lei­berstung. „Das ganze Dorf ist auf den Beinen“, lenkte er das Augenmerk auf die große Mitwirkung der Bürger am Fest. Der Wendelinusritt präge das kul­turelle Bild der Gemeinde mit, sagte Ernst und verlieh seiner Hoffnung Aus­druck, dass die Tradition Wendelinus­ritt noch lange bestehen bleiben möge. Hans Metzner, der neue Schirmherr der Veranstaltung und ehemalige Sinz­heimer Bürgermeister, sprach von einer Tradition zu Ehren des Schutzpatrons. Viele der Teilnehmer seien schon seit Jahrzehnten dabei. Mit dem Wendeli­nusritt werde nicht zuletzt die Rolle des Pferdes als Begleiter des Menschen gewürdigt, das über viele Generationen hinweg etwa eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der Feldarbeit gespielt habe. Nicht nur zum Wendelinusfest, bei dem der Ort besonders geschmückt werde, zeige sich Leiberstung von sei­ner schönsten Sei­te. Metzner lenkte den Blick unter anderem auf Maß­nahmen der Ortsverschönerung und Baumaßnah­men in den ver­gangenen Jahren, bei denen die Bür­ger Vorbildliches geleistet und sich mit viel Eigenleis­tung eingebracht hätten.
 
Aus Sicht einer Teilnehmerin schilderte Aloisia Reinfried ihre Ein­drücke vom Wendelinusfest. So war sie selbst 33 Jahre lang stets mit ihrem Pferd Jenny dabei. Auch diesmal war sie wieder dabei, allerdings mit einem anderen Pferd. Ra­mona Schultheiß als Interviewerin ver­wickelte die treue Umzugsreiterin in ein Zwiegespräch über die Veranstal­tungen früher und heute. Statt mit dem Auto und Anhänger sei man früher hoch zu Ross nach Leiberstung zum Umzug geritten, so Aloisia Reinfried. Herzlich sei stets die Aufnahme der Umzugsteilnehmer mit ihren Pferden in Leiberstung gewesen.
 
Viele Stallungen von früher seien mittlerweile zu Wohnungen umgebaut worden, machte sie auf den Wandel in all den Jahren aufmerksam. Jetzt sei die Wendelinushalle zur zentralen An­laufstelle für Reiter und Kutschenfah­rer geworden.
 
Verbunden mit den Festreden war eine Ausstellung mit Bildern und Be­richten aus fünf Jahrzehnten Wendeli­nusritt, die von Alexander Naber, dem früheren Leiberstunger Ortsvorsteher, zusammengetragen worden war. In der Wendelinushalle zog sie über das Wo­chenende die Aufmerksamkeit auf sich, und insbesondere alte Umzugsfotos regten zu Gesprächen über die damali­ge Zeit an.
 
Für die musikalische Umrahmung des Festbanketts sorgte die Formation „Saskia und Friends“. Saskia Meier (Gesang). Dimitri Staufer (Schlagzeug) und Fabian Seiler (Keyboard) präsen­tierten aktuelle Popsongs. Bewirtet wurden die Festgäste über das Wochen­ende in bewährter Manier von den Ver­einsmitgliedern der „Fidelen Jehle Runde, wie schon seit mehr als 30 Jah­ren - bei diesem Fest allerdings zum letzten Mal, wie Josef Rees mit Bedau­ern informierte.